STEFANIE KOSIK - Filmschnitt

 

Die mit dem Bauch tanzen

Was sich in der Gerüchteküche hartnäckig hält, muss ja irgendwie auch stimmen, oder nicht? Alt werden ist hässlich, Hitzewallungen lauern auf Schritt und Tritt, und die Antifaltencreme wird zum wichtigsten Kosmetikartikel. In Würde altern mag ja noch angehen, aber in Schönheit? Bleibt also nur, den Lauf der Zeit zu akzeptieren und die Fettpolster unter einem weiten Pulli zu verstecken? Die 28-jährige Filmemacherin, seit Jahren bekennende Berlinerin, ist jedenfalls gründlich verstört, als sie vom neuen Hobby ihrer Mutter in der fernen Provinz erfährt: Bauchtanz. Einmal in der Woche legen Mama und einige Freundinnen ohne Hemmungen die Kleider ab, ziehen sich bunte Kostüme an und ehe man sichs versieht, kreisen Hüften und rollen Bäuche.

Liebevoll, (selbst)ironisch und mit einer leicht koketten Panik in Bezug auf das eigene Alter nähert sich die Regisseurin Carolin Genreith ihrer Mutter und deren Freundinnen an. Anregender Blick über den Tellerrand des coolen und jungen Hauptstadt-Lifestyles hinaus auf die Schwierigkeiten der Wechseljahre und die Kunst, die Angst vor dem Alter mit einem gekonnten Hüftkick in die Flucht zu schlagen. (Berlinale - Perspektive Deutsches Kino)

  Die mit dem Bauch tanzen Die mit dem Bauch tanzen Die mit dem Bauch tanzen

 

If they keep on saying it, then it must be true, mustn’t it? Growing old is no picnic. Hot flushes lurk at every turn and anti-wrinkle creams be- come one’s faithful companions. You might want to grow old grace- fully, but what to do about your looks? It seems the only thing is to accept the inexorable march of time and hide your flab underneath a big jumper. Or is it? The filmmaker, 28, a confirmed Berliner for years, is more than flabbergasted to hear that her mother, who lives way out in the sticks, has a new hobby: belly dancing. Once a week, Mum and a few friends cast off their inhibitions and their clothes, don garish garb and, would you believe it, start wobbling their boobs and rolling their bellies around.

Director Carolin Genreith takes a warmly ironic look at her mother and her female friends but also addresses her own fears and vanities. A vibrant portrait which looks beyond the borders of one twentysomething’s coolly urban lifestyle in Berlin to examine the tra- vails of menopause – as well as the art of banishing one’s fear of ageing with a well-placed hip thrust. (Berlinale - Perspektive Deutsches Kino)

Buch, Regie: CAROLIN GENREITH Produzenten: ERIK WINKER, MARTIN ROELLY, ANDREAS BRAUER Produktion: HUPE FILM- UND FERNSEHPRODUKTION Sender: WDR Kamera: PHILIPP BABEN DER ERDE Ton: ANDREAS PRECHER Montage: STEFANIE KOSIK Musik: FABIAN SAUL Sounddesign: HENNING HEIN Filmverleih: ZORRO FILMs